Schutzmassnahmen im Falle eines atomaren Unfalles

Als erste Massnahme sollte man Abstand halten. Je weiter man vom Ort des Unfalles entfernt ist, desto schwächer ist die Strahlung.

α, β, γ-Strahlung lässt sich mit geeigneten Materialien auch völlig abschirmen bzw. abschwächen. Wohingegen α-Strahlung bereits durch Karton und β-Strahlung durch Bleche oder Mauern völlig zurückgehalten werden, ist die Abschirmung der γ-Strahlung problematischer. In der Forschung kann die Strahlung durch 5 Zentimeter-dicke Bleiplatten vollständig aufgehalten werden. Doch auch dicke Mauern, Eisen- und Stahlplatten Gesteinsschichten und Wasser mindern die Strahlung: es kommt zur Streuung und die Energie der harten γ-Strahlung wird im Material partiell absorbiert. Eine vollständige Abschirmung von γ-Strahlung wird z.B. in einem Kernkraftwerk aber erst mit einer 2m dicken Schicht eines Spezialbetons erzielt.

Problematisch ist es, wenn radioaktive Isotope in der Atmosphäre verteilt sind, oder es bereits zu einem Fall-Out kommt: dann sollte man zu Hause bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten. Ein lokal bedeutender Fall-Out kann eintreten, wenn Regen radioaktive Elemente aus der Luft herunterwäscht. Sollte das der Fall sein, kann unter Umständen der Genuss von Gemüse und Pilzen, aber auch von Wildfleisch auf Jahre hinweg tabu sein. Die Strahlenbelastungen können aber regional stark schwanken.

Zum sofortigen Schutz der Schilddrüse vor dem Einbau von radioaktiven Iod, können Iod-Tabletten auf behördliche Anordung (und nur dann!) eingenommen werden. Vermeiden Sie aber auch den Verzehr von frischen Milchprodukten aus der Region, denn gerade Kühe, die auf Weiden grasen, gehören zu den ersten, die radioaktives Iod-131 aufnehmen.

Nutzen Sie einen Atemschutz, um sich vor dem Einatmen von grösseren, radioaktiv strahlenden Partikeln zu schützen.
Falls Sie Sich im Freien aufgehalten haben, oder mit Stäuben in Berührung gekommen sind, dann kann durch gründliches Waschen Partikel auf der Haut entfernt werden.

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